Implantate sind künstliche Zahnwurzeln, die meist in Form von Titanvollschrauben im Kieferknochen verankert werden.

Auf diesen künstlichen Wurzeln werden die Zahnkronen, Brücken oder Halteelemente für Prothesen befestigt.
Über die erforderlichen Voruntersuchungen und den genauen Hergang der Operation werden Sie in einem ausführlichen Beratungsgespräch informiert. Ein Kostenvoranschlag für die geplante Operation erhalten Sie nach der Beratung.

Aus der Vielzahl der Implantatsysteme verwenden wir zwei Systeme, die sich über Jahre weltweit als zuverlässig erwiesen haben. Die Operation ist nahezu immer problemlos in örtlicher Betäubung durchführbar.

Implantologie

Zahnloser Unterkiefer

Die Situation des zahnlosen Unterkiefers ist der ursprüngliche Therapiefall gewesen, an dem die zahnärztlichen Implantat-Pioniere vor über einem halben Jahrhundert die ersten Implantationen vorgenommen haben.

Eine Vollprothese sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer, ist leider auch heute noch bei vielen Menschen eine nicht ungewöhnliche Situation. Eine große Anzahl derer kommt jedoch kaum damit zurecht. Sie wünschen sich dringend Abhilfe von der sehr unbefriedigenden Situation. Dabei ist besonders die Prothese des Unterkiefers ein häufiges Ärgernis. Sie hält nicht und fällt bisweilen sogar bei alltäglichen Mundbewegungen heraus.

Ganz besonders können hier; in einem relativ kleinen Eingriff, die künstlichen Zahnwurzeln wirksam genutzt werden. Die darauf befestigte Prothese sitzt wie festgehalten. Es ist grundsätzlich nicht zwingend notwendig, dass jeder neue prothetische Zahn ein Implantat benötigt. Als sichere und zuverlässige Standartmethode haben sich 2 bis 4 Implantate im Unterkiefer bewährt.

Beispiele für die Befestigungsmöglichkeiten einer Vollprothese mit Kugelknöpfe oder mit einem Steg.

Der Steg verbindet 2 bis 4 Implantate und ist bei einer Vollprothese eine sehr sichere Befestigungsmöglichkeit. Er ist gut zu reinigen und die Mechanik leicht zu handhaben. In die Prothese wird ein Stegreiter eingearbeitet, in die der Steg mechanisch einrastet. Das gleiche Prinzip beinhalten zwei Kugelknöpfe. Sie werden ebenfalls auf die Implantate aufgeschraubt. Der Halt der darauf sitzenden Prothese ist jedoch nicht so gut wie bei der Stegversorgung. Außerdem besteht eine größere Reparaturanfälligkeit.

Eine Steigerung des Tragekomforts wird erreicht, wenn insgesamt 4 künstliche Zahnwurzeln genutzt werden. 4 Implantate mit einer konfektionierten Stegversorgung sorgen hierbei für einen fast perfekten Halt der Prothese.

Zahnloser Oberkiefer

Was im Unterkiefer der schlechte Halt der Prothese ist, ist im Oberkiefer der häufig starke Würgereiz. Aber auch der Geschmacksverlust und der schlechte Sitz und Halt der Prothese, insbesondere bei sonst alltäglichen Situationen wie das Niesen oder Gähnen, lassen Menschen an ihrem Gebiss verzweifeln. Das Ziel in der Versorgung des Oberkiefers ist eine gaumenfreie und lagestabile Prothese.

Sowohl deutlich bessere Operationsmethoden (z.B. Sinus-Lift, Bone-spreading), als auch sichere Materialien zum Knochenaufbau lassen künstliche Zahnwurzeln im Oberkiefer genauso erfolgreich möglich werden wie im Unterkiefer.

Die Anzahl der Implantate ist aber aufgrund einer völlig anderen Knochenstruktur der Oberkiefer größer zu wählen. Mindestens 6 - 8 Implantate sind notwendig, um langfristigen sicheren Erfolg des Zahnersatzes zu ermöglichen.

Einzelzahnimplantat

Ein Zahn ist in der sonst kariesfreien und nicht erneuerungsbedürftigen Zahnreihe verloren gegangen.

In der herkömmlichen Zahnmedizin ist eine konventionelle Brücke notwendig, um die entstandene und unschöne Lücke zu schließen. Dazu müssen die, die Lücke begrenzenden Zähne präpariert werden. Bei diesem Beschleifen wird gesunde Zahnsubstanz für die Aufnahme einer Brücke entfernt und geht unwiederbringlich verloren. Dieses kann sogar zum Verlust des Zahnes führen, da die Nerven der Zähne stark in Mitleidenschaft gezogen werden können. Dies trifft besonders bei Jugendlichen zu.

Ein Einzelzahnimplantat ist die grundsätzlich die bessere Lösung, da die benachbarten Zähne unberührt bleiben.

Schaltlücke, bzw. Freiendsituation

Auf einer Seite des Kiefers fehlen z.B. mehrere wichtige Backenzähne hintereinander. Es kann sein, dass die noch vorhandenen eigenen Zähne so ungünstig stehen, dass keine auf den eigenen Zähnen gelagerte Brücke, aus statischen Gründen, mehr möglich ist.

Ein dann herausnehmbarer ggf. sogar lockerer Zahnersatz ist das notwendige Übel, um nicht noch größere Schäden für die Kaufunktion und das Kiefergelenk hervorzurufen. Ein solcher Zahnersatz muss zum Reinigen herausgenommen werden. Für viele Menschen ist dies jedoch eine unbefriedigende Lösung.

Auch hier sind Zahnimplantate die bessere Lösung. Sie können so positioniert werden, dass sie als tragende Brückenpfeiler für eine feste Brücke einen optimalen Zahnersatz möglich machen.

Implantatsysteme

Die großen Implantatsysteme, die zur Zeit auf dem Markt sind haben alle ein hohes Niveau erreicht. Für alle Systeme lassen sich Vor- und Nachteile finden. Es gibt kein Implantatsystem, das in allen Teilaspekten allen anderen überlegen ist.

Wir verwenden die Implantatsysteme der Firmen Camlog und Straumann.

Beide verfügen über eine Vielzahl von verschiedenen Implantatformen und Aufbauteilen für nahezu jede anatomische Situation.

Beide werden seit vielen Jahren in Deutschland produziert und auch die Versorgung mit Ersatzteilen war bisher und wird auch künftig im Vergleich zu preiswerteren Implantatsystemen gewährleistet sein.

Weiterhin haben beide Firmen einen guten Service und Außendienst, der mir und Ihrem Zahnarzt bei eventuellen Problemen beratend vor Ort zur Verfügung steht. Auch liegen für beide Systeme ausreichend lange Beobachtungszeiträume und klinisch wie wissenschaftlich sehr gute Ergebnisse vor.

Kieferaufbau

Knochenverpflanzung

In bestimmten Kieferabschnitten (z.B. im Backenzahnbereich des Oberkiefers), bzw. nach längerem Fehlen von Zähnen in allen Abschnitten des Kiefers ist durch die Schrumpfung des Kieferknochens meist zu wenig eigener Knochen vorhanden um einem Zahnimplantat ausreichend Halt zu geben.

In diesen Fällen ist es notwendig das Knochenangebot für eine Implantation mit Hilfe körpereigener und künstlich hergestellter Knochentransplantate zu verbessern. Körpereigene Transplantate werden aus dem Kinnbereich oder dem Kieferwinkel entnommen. Nur bei sehr ausgedehnten Aufbauten ist eine Knochenentnahme außerhalb des Mundes, etwa aus dem Beckenknochen, erforderlich.

Die entnommenen Knochenstücke werden als Blocks mit kleinen Titanschrauben am aufzubauenden Kieferabschnitt fixiert oder gemahlen und das Knochengranulat mit speziellen Membranen abgedeckt.

Nach ca. 6 Monaten ist der Knochen eingeheilt und die Zahnimplantate können gesetzt werden. Auch Knochenersatzmaterial (z.B. BioOss®) synthetischen Ursprungs kann bei kleineren Defekten Anwendung finden. Es wird im Laufe von 6 bis 12 Monaten vom eigenen Knochen durchwachsen und ersetzt.

Vorteil: Die Verwendung von Knochenersatzmaterial macht die Entnahme von Eigenknochen oft überflüssig.

Sinuslift

Besonders kritisch ist immer der Backenzahnbereich des Oberkiefers, da durch die Ausdehnung der luftgefüllten Kieferhöhlen die Knochenhöhe des Kieferkammes nur selten ausreicht um ein Zahnimplantat ohne zusätzliche Maßnahmen zur Knochenvermehrung zu setzen. Eine besondere Art des Knochenaufbaus ist hier der Sinuslift. Er hat von allen Knochenvermehrungsoperationen mit 95% die höchste Erfolgsrate und zählt zu den etablierten Standardverfahren.

Über einen operativen Zugang vom Munde her wird der Kieferhöhlenboden dargestellt und die bedeckende Schleimhautmembran vorsichtig angehoben. Der entstehende Hohlraum wird mit Eigenknochen-Granulat und/oder Knocheneratzmaterial aufgefüllt.

Ist noch eine gewisse Höhe an Eigenknochen vorhanden, so können die Implantate zeitgleich mit der Sinusliftoperation eingebracht werden. Bei sehr geringem Knochenangebot wird zunächst nur der Knochen aufgebaut und sechs Monate danach in den aufgebauten Knochen implantiert.

PRP: Wachstumsfaktoren aus Eigenblut

Um die für den Patienten oftmals unbequeme Einheilphase (provisorische Prothese) nach der Implantation zu verkürzen, gehen die neuesten Entwicklungen in der Implantologie dahin, durch Zufuhr von Faktoren, die das Knochenwachstum stimulieren, die Integration der Implantate in den Knochen zu beschleunigen.

Eine entscheidende Rolle spielt hier das aus Eigenblut gewonnene Thrombozytenkonzentrat PRP (Platelet Rich Plasma). Neben den Blutplättchen enthält es eine Vielzahl von Wachstumsfaktoren in hoher Konzentration. Diese führen zu einer schnelleren Knochenregeneration und zu einer perfekten Wundheilung.

Piezochirurgie

Die Piezochirurgie ist ein neuartiges knochenchirurgisches Verfahren, das gerade auch für die Implantologie neue Horizonte eröffnet. Speziell entwickelte grazile Hartmetallinstrumente werden mit Ultraschall in hochfrequente Schwingungen versetzt und sind in der Lage, Knochen auf extrem schonende und atraumatische Weise zu durchtrennen.

Der große Vorteil der Piezochirurgie gegenüber den bisher vorherrschenden bohrenden und sägenden knochenchirurgischen Instrumenten ist ihre Selektivität. Während Knochen mühelos durchtrennt werden, bleibt Weichgewebe (z.B. Nerven, Blutgefässe oder Schleimhaut) selbst wenn es direkt mit der Instrumentenspitze in Berührung kommt unbeschädigt.

Ein weiterer Vorteil ist, dass es bei der Piezochirurgie praktisch keine Blutungen gibt, der Knochen nicht traumatisiert wird und die Wundheilung daher viel besser ist.

Kosten

Im Internet dürfen Ärzte aus berufsrechtlichen Gründen keine Preisangaben machen. Ohne genaue Kenntnis der vorliegenden Situation ist keine Preisangabe möglich.

Auf jeden Fall ist eine persönliche Beratung und Untersuchung erforderlich, da der Preis von dem tatsächlichen operativen Aufwand abhängig ist. Dieser ist nur nach einer eingehenden Untersuchung abschätzbar.